Bericht vom Jugendtörn 2011

Auf unserem diesjährigen Jugendtörn ging es uns wie fast allen anderen Seglern, die Mitte August auf der Ostsee unterwegs waren: Regen, Starkwind und noch mehr Regen.

Trotzdem war die Stimmung an Bord sehr gut. Die Jugendlichen der beiden Schiffe unseres Jugendtörns verstanden sich gut und verbrachten viel Zeit miteinander - sowohl tagsüber bei Landausflügen als auch abends beim Spielen in der Kajüte. Nie nahm eine Jugendgruppe so viel neues Segelwissen mit wie in diesem Jahr, da es nur zwei Teilnehmer mit Segelerfahrung gab.

Bei den vorherrschenden Westwinden entschlossen wir uns, im Uhrzeigersinn von Greifswald aus um Rügen herum zu segeln, um bei der Inselumrundung genügend Raum zum Kreuzen zu haben.

Aber der Wettergott meinte es nicht gut mit uns. Bereits im Greifswalder Bodden erwischte uns eine Gewitterwand mit Regen und Windböen der Stärke 8 Bf., die uns zwang, schnell die Segel zu bergen und unter Maschine in den Strelasund einzulaufen. Dort konnten wir zum Glück später noch die Segel setzen und zur Begeisterung der Jugendlichen nach Stralsund kreuzen.

Der nächste Tag brachte zunächst Sonnenschein und Wind aus Süd. Schnell war die Distanz bis Vitte auf Hiddensee hinter uns gebracht. Kaum dass wir festgemacht hatten, nahm allerdings der Wind zu und die Sonne verschwand hinter dicken grauen Wolken. Am Dienstag sprach der Seewetterbericht eine Starkwind-Warnung mit Gefahr von Sturmböen aus. Wir mussten daher einen Hafentag einlegen. In einer Regenpause genossen wir die Brandungswellen auf der Westseite der Insel. Am Nachmittag erklommen wir den Leuchtturm vom Dornbusch. Der Wind war auf der Plattform so stark, dass man sich schräg gegen ihn lehnen konnte, ohne umzufallen.

Am Mittwoch blies der Wind noch in der gleichen Stärke wie tags zuvor, somit war an ein Auslaufen erneut nicht zu denken. Wenigstens kam die Sonne öfter heraus.

Es bot sich an, an diesem Tag die Taufe unserer See-Novizen durchzuführen. Den Vormittag verbrachten die Jugendlichen damit, Segelknoten für die bevorstehende "Tauf-Prüfung" zum Seesegler bei "Poseidon" zu üben. Alle Teilnehmer haben bei der Taufe mitgemacht, die "Prüfungen bestanden" und wurden "getauft". Zum abendlichen Grillen zog dann leider wieder Regen auf.

Am Donnerstag ließ der Wind zwar nach, aber es setzte ein Dauerregen ein, der erst aufhörte, als wir an der Warteposition der Strelasund-Brücke in Stralsund festmachten. Übernachtet haben wir im Jachthafen des Stralsunder Segelvereins auf Danholm.

Am Freitag morgen regnete es Gott sei dank nicht, und bei leichtem Wind aus Südwest segelten wir Richtung Greifswald. Ab mittags war auf beiden Schiffen kein Jugendlicher mehr an Deck zusehen. Alle waren unter Deck, um die "Wasserbomben" für die bevorstehende "Seeschlacht" zu füllen. In Höhe der Plattformen wurden die Segel geborgen und die Piratenflaggen gehisst. Dass mitten in der "Schlacht" der Regen wieder einsetzte, registrierte keiner der Jugendlichen, waren sie doch vollauf damit beschäftigt, "Bomben" zu werfen oder Deckung zu suchen.

Nachdem der letzte Wasserballon geworfen war, war es ohnehin nutzlos, noch die Regenhosen anzuziehen. Die letzten 5 Seemeilen legten wir unter Maschine im Regen zurück. Er hörte erst auf, als wir wieder in Greifswald festmachten.

Die Meilen-Bilanz dieser Reise fiel zwar aufgrund der widrigen Wetterbedingungen mit nur 90 sm etwas mager aus, dafür hat sich ein ausgesprochen harmonisches Gemeinschaftsgefühl unter den Jugendlichen entwickelt. Wir konnten die Begeisterung für unseren Segelsport wecken und ich hoffe, dass der eine oder andere Jugendliche das Segeln erlernen möchte. Auch künftig werden wir diesen Jugendtörn jeweils in der letzten Woche der Berliner/Brandenburgischen Sommerferien anbieten.

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